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Den Herausforderungen im Projekt durch kreative Projektstrategien erfolgreich bewältigen

Kreative Projektstrategien für den Projekterfolg

Plan B bis Z – Wie du kreative Projektstrategien für den Projekterfolg nutzt.

Der Umgang mit Projektplänen in Zeiten zunehmender Komplexität und Dynamik

Es kommt selten vor, dass ein Projekt ohne Hindernisse oder unerwartete Wendungen verläuft. Tatsächlich kann es oft so aussehen, als würde Murphy’s Gesetz – „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“ – die Regeln der Spiel im Projektmanagement bestimmen. Bei der Vielzahl an variablen Faktoren, mit denen wir in unserer immer komplexer und dynamischer werdenden Welt konfrontiert sind, reicht oft ein Plan A nicht aus. Deshalb möchten wir euch heute die Idee von Plan B bis Z vorstellen. Ein Konzept, das uns darauf vorbereitet, flexibel kreative Projektstrategien zu nutzen um auf Veränderungen zu reagieren und dennoch den Fokus auf unser Endziel zu behalten. Bereit für ein Abenteuer in die Welt des kreativen und vielseitigen Planens? Dann schnallt euch an, denn wir beginnen unsere Reise zu den vielfältigen Möglichkeiten, wie man mit kreativen Projektstrategien für den Projekterfolg nutzt.

Verstehen von Plan B bis Z: Was es bedeutet und warum es wichtig ist

Die Idee hinter Plan B bis Z ist nicht nur eine coole Umschreibung für „wir brauchen eine Alternative“, sondern sie ist eine etablierte Strategie, die ihren Ursprung in der Geschäftswelt hat[1]. Es geht darum, für jede nur denkbare Situation gewappnet zu sein. Es ist die Idee, dass wir für jede Herausforderung oder jedes Hindernis, das auf unserem Weg auftreten könnte, einen spezifischen, vorbereiteten Plan haben sollten. Doch bevor du jetzt denkst: „Oh je, das klingt nach viel Arbeit!“, halt noch einen Moment inne. Ja, es kann anfangs zeitaufwändig sein, aber letztendlich hilft es dir dabei, auf lange Sicht Zeit, Ressourcen und Stress zu sparen.

Kreativität spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Plan B bis Z. Das liegt daran, dass es nicht nur darum geht, einen Plan B, C oder D zu haben, sondern darum, wie man zu diesen Alternativen kommt. Es erfordert Kreativität, um alle möglichen Szenarien zu durchdenken, Lösungen für potenzielle Probleme zu finden und dabei gleichzeitig pragmatisch und effektiv zu bleiben. Es geht darum, eine Balance zwischen Vorstellungskraft und Realität zu finden, zwischen dem, was wir uns erhoffen, und dem, was tatsächlich passieren könnte.

Die Relevanz dieser Strategie kann nicht genug betont werden. In unserer schnelllebigen, sich ständig verändernden Welt sind wir oft…

Kreative Projektstrategien als Schlüssel zur Problemlösung

In den unvorhersehbaren Gewässern der Projektmanagementwelt ist Kreativität oft der Leuchtturm, der uns den Weg weist. Kreative Denkansätze erweitern unseren Horizont, indem sie uns

ermöglichen, über den Tellerrand hinaus zu schauen und Lösungen zu entdecken, die uns sonst vielleicht entgangen wären. Indem wir kreativ denken, eröffnen wir uns eine Welt voller Möglichkeiten und stellen sicher, dass wir für jede Situation einen Plan in der Hinterhand haben.

Es gibt eine Vielzahl von kreativen Techniken, die uns dabei unterstützen können, unseren Plan B bis Z zu entwickeln. Wir haben einige dieser Methoden bereits in einem unserer früheren Blogartikel behandelt, einschließlich Brainstorming, Design Thinking, TRIZ, Mind Mapping, SWOT-Analyse und Prototyping. Jede dieser Techniken bietet ein einzigartiges Werkzeugset zur Problemlösung und kann uns helfen, vielfältige und kreative Pläne zu entwickeln.

Aber diese Techniken sind nicht nur für die Theorie, sie sind umso effektiver, wenn sie in die Praxis umgesetzt werden. Stell dir vor, du stehst vor einer Herausforderung in deinem Projekt. Anstatt sofort in Panik zu geraten, setzt du dich mit deinem Team zusammen und nutzt eine oder mehrere dieser Methoden. Durch das Generieren einer Fülle von Ideen, das Identifizieren von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, oder das Erstellen und Testen von Prototypen, könnt ihr eure Pläne B bis Z in Aktion bringen. So könnt ihr sehen, wie kreatives Denken euch dabei hilft, euer Projekt zu retten.

Strategien zur Implementierung von Plan B bis Z in Projekten

Vorausschauendes Denken und Szenarienplanung

In einer Welt voller Ungewissheiten ist das einzige, was sicher ist, dass nichts sicher ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv handeln. Das bedeutet, dass wir versuchen, mögliche Herausforderungen zu antizipieren, bevor sie auftreten. Hier kommt die Szenarienplanung ins Spiel. Dieses kraftvolle Werkzeug ermöglicht es uns, verschiedene „Was-wäre-wenn“-Szenarien zu durchdenken und Pläne zu erstellen, um auf diese potenziellen Herausforderungen zu reagieren. Indem wir verschiedene Szenarien berücksichtigen und dafür entsprechende Pläne entwickeln, bereiten wir uns auf die Unvorhersehbarkeiten vor, die uns das Projektmanagement oft beschert.

Die Szenarienplanung ist eine strategische Planungsmethode, die Organisationen verwendet, um flexible langfristige Pläne zu erstellen. Sie basiert auf der Idee, dass der zukünftige Verlauf von Ereignissen nicht genau vorhergesagt werden kann. Anstatt also auf eine einzige „beste Vermutung“ für die Zukunft zu setzen, werden bei der Szenarienplanung mehrere Szenarien betrachtet.

Diese Methode beinhaltet typischerweise die folgenden Schritte:

  1. Identifizierung der Schlüsselfaktoren, Trends und Unsicherheiten, die sich auf die Zukunft auswirken könnten.</ li>
  2. Entwicklung von mehreren plausiblen Szenarien auf der Grundlage dieser Faktoren und Unsicherheiten.
  3. Erstellung von (grobe) Plänen zur Bewältigung jedes Szenarios.

Durch die Verwendung der Szenarienplanung können kreative Projektstrategien und Projektpläne entwickelt werden, die eine Vielzahl von möglichen zukünftigen Situationen berücksichtigen und sich somit besser auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereiten.

Risikobewertung und -management

Hand in Hand mit der Szenarienplanung geht eine gründliche Risikobewertung. Durch die Identifizierung und Bewertung von Risiken können wir potenzielle Stolpersteine identifizieren und Pläne entwickeln, um diese zu umgehen oder zu bewältigen. Ein solider Risikomanagementplan kann uns dabei helfen, mögliche Schwachstellen in unserem Projekt zu erkennen und uns auf diese vorzubereiten, indem wir Alternativpläne erstellen. Ob es sich um technische, organisatorische oder menschliche Risiken handelt, durch eine gründliche Risikobewertung können wir sicherstellen, dass wir für jede Situation gewappnet sind.

Nun gehört Risikomanagement eigentlich zum grundlegenden Werkzeugkasten der Projektleitung. Gleichzeitig erlebe ich es immer wieder, dass zwar zu Beginn des Projekts eine rudimentäre Projektanalyse durchgeführt wird, spätestens jedoch, bei der Identifikation von Minderung und Vorsorgestrategien und insbesondere bei der Umsetzung dieser Maßnahmen hapert es oft in der Praxis. Meiner Erfahrung nach, hat das viel mit Projektkultur und dem offenen Umgang mit potentiellen Risiken zu tun. Hierzu bereite ich aktuell einen Blogbeitrag vor.

Anpassungsfähigkeit und Iteration

Selbst mit den besten Plänen B bis Z müssen wir bereit sein, unsere Pläne zu ändern und anzupassen. Denn in der dynamischen Welt des Projektmanagements kann sich alles im Handumdrehen ändern. Anpassungsfähigkeit ist daher eine Schlüsselkompetenz für jedes Projektteam. Es geht nicht nur darum, verschiedene Pläne parat zu haben, sondern auch darum, bereit zu sein, diese Pläne auf der Grundlage neuer Informationen oder sich ändernder Umstände zu modifizieren.

Darüber hinaus spielt auch die Iteration eine wesentliche Rolle in diesem Prozess. Indem wir aus unseren Erfahrungen lernen und unsere Pläne kontinuierlich verbessern, können wir sicherstellen, dass unsere Pläne B bis Z nicht nur als Notfalllösungen dienen, sondern auch als Möglichkeiten zur Optimierung unseres Projekterfolges dienen. Dieser iterative Ansatz kann uns dabei helfen, stets auf dem Laufenden zu bleiben und sicherzustellen, dass wir immer den bestmöglichen Plan für unsere Projekte in der Hinterhand haben.

Einerseits trägt das agile Projektmanagement durch das inkrementelle, interaktive Vorgehen genau diesem Aspekt Rechnung, gleichzeitig werden heute und in Zukunft viele

Projekte auch nach dem planbasierten Vorgehen, oder wie PMI(r) es nennt „Predictive Project Management“-Ansatz, durchgeführt . Durch ein interatives Vorgehen kann jedoch mit diesem Vorgehen eine höhere Flexibilität erreicht werden.

Das Erstellen von Plänen B bis Z erfordert Arbeit, keine Frage. Aber mit den richtigen Strategien und einer Prise Kreativität können wir sicherstellen, dass wir für jede Herausforderung gewappnet sind. Also, mach dich bereit, denke voraus, bewerte Risiken, sei anpassungsfähig und iteriere. Und vor allem, lass deine Kreativität fließen. Denn das ist der Schlüssel zur Entwicklung deiner Pläne B bis Z.

Die Rolle von Plan B bis Z in der erfolgreichen Projektgestaltung

In der heutigen dynamischen und unvorhersehbaren Geschäftswelt spielt das Konzept von Plan B bis Z eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Gestaltung und Durchführung von Projekten. Ob es sich nun um die Implementierung von Vorausschauendem Denken und Szenarienplanung handelt, um das Vorwegnehmen möglicher Probleme, oder um die Durchführung von Risikobewertungen und -management zur Erstellung vielseitiger Pläne – all diese kreative Strategien zustärken die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit deines Projekts.

Wir haben gesehen, wie die Einbeziehung von Kreativität in den Planungsprozess es uns ermöglicht, vielfältige und innovative Lösungen zu entwickeln. Unseren „Planungs-Horizont“ über Plan A hinaus zu erweitern, ermöglicht es uns, auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren und stets einen Schritt voraus zu sein.

Eines der wichtigsten Takeaways ist, dass das Springen von Plan A zu Plan B oder sogar zu Plan Z keine Niederlage darstellt. Stattdessen ist es ein Zeichen für eine starke Projektmanagement-Fähigkeit, die auf Agilität und Lernbereitschaft basiert. Die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und schnell umzuschalten, kann letztendlich den Unterschied zwischen dem Scheitern eines Projekts und seinem Erfolg ausmachen.

FAQs (Häufig gestellte Fragen)

Was ist, wenn Plan Z scheitert?
Das mag auf den ersten Blick beängstigend erscheinen, aber die Wahrheit ist, dass Scheitern ein integraler Bestandteil des Lernprozesses ist. Wenn Plan Z scheitert, ist es an der Zeit, sich zurückzulehnen, zu reflektieren und zu lernen. Was lief schief? Was könnte anders gemacht werden? Dieser iterative Prozess des Lernens und Verbesserns wird dir helfen, neue Pläne zu entwickeln und stärker zurückzukommen. Denke daran, dass es beim Projektmanagement nicht nur um die Ausführung des perfekten Plans geht, sondern auch darum, aus Fehlern zu lernen und sich anzupassen.

Wie viele Pläne sollte ich vorbereiten?
Die Anzahl der Pläne, die du vorbereiten solltest, hängt von der Komplexität und Unvorhersehbarkeit deines Projekts ab. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Qualität der Pläne wichtiger ist als die Quantität. Anstatt sich auf das Erstellen einer großen Anzahl von Plänen zu konzentrieren, solltest du dich darauf konzentrieren, flexible und robuste Pläne zu erstellen, die auf eine Vielzahl von möglichen Szenarien reagieren können.

Wie kann ich meine Teammitglieder dazu ermutigen, kreativ zu denken und zu planen?
Ermutige ein Umfeld, in dem Ideen frei fließen können und in dem es sicher ist, Risiken einzugehen und Fehler zu machen. Biete Ressourcen und Schulungen an, die kreatives Denken und Planen fördern, wie z.B. Workshops zu Techniken wie Brainstorming, Design Thinking und TRIZ, die wir in einem früheren Blogbeitrag besprochen haben. Vergiss nicht, die Bemühungen deines Teams zur kreativen Problemlösung zu erkennen und zu belohnen. Es geht darum, eine Kultur zu schaffen, die Kreativität als integralen Bestandteil des Projektmanagements ansieht.

Walk-theTalk

Jetzt bist du dran! Wir haben den Weg von Plan B bis Z zusammen erkundet und du hast wertvolle Einblicke in die kreative Problemlösung im Projektmanagement gewonnen. Aber wir sind sicher, dass du noch weitere Ideen, Erfahrungen und Fragen hast, die du teilen möchtest.

Also, lass uns die Diskussion in den Kommentaren unten fortsetzen. Hast du schon einmal Plan Z erreicht? Wie hast du kreative Problemlösungsstrategien in deinen Projekten genutzt? Hast du Tipps für andere Projektmanager, die sich auf ihre Reise von Plan B bis Z begeben?

Vergiss nicht, diesen Artikel zu teilen, um auch andere auf ihrer Projektmanagement-Reise zu unterstützen. Zusammen können wir uns auf die spannende Reise von Plan B bis Z begeben und unseren Projekten zu mehr Erfolg verhelfen. Also, lass uns anfangen und die Welt des Projektmanagements mit Kreativität bereichern!

Referenzen

  1. Link des Springer Verlags „Getting to Plan B: Breaking through to a better business model“ – Getting to Plan B: Breaking through to a better business model | SpringerLink
  2. „Plan B to Z“ is a planning framework developed by Reid Hoffman, the co-founder of LinkedIn auf Youtube
Buchrezension: Agiles Projektmanagement von Dr. Tomas Gustavsson

Buchrezension: Agiles Projektmanagement von Dr. Tomas Gustavsson

Nun liegt es vor mir, das Buch „Agiles Projektmanagement“ von Dr. Tomas Gustavsson (ISBN-13: ‎ 978-3949294044). Es wurde mir einerseits wärmstens von Kollegen empfohlen, gleichzeitig wurde vom schwedischen Projektforum als Projektbuch des Jahres 2021 ausgezeichnet. Insofern sind meine Erwartungen hoch und ich freue mich auf die Lektüre, denn als langjähriger Berater, Trainer und agiler Coach für das Thema agile Projekte und Organisationen, bin ich immer darin interessiert, meinen eigenen Horizont zu erweitern und gleichzeitig meinen Kunden wertvolle Bücher empfehlen zu können. Der Autor Dr. Tomas Gustavsson ist Dozent für Projektmanagement an der Universität in Karlstad. Er ist zertifizierter Scrum Master und arbeitet seit 2002 mit agilen Methode

Der Inhalt

Der Autor beginnt sein Vorwort mit den Worten “Es ist nicht dieses Buch, dass Sie zum agilen Projektmanager machen wird“. Das macht mich einerseits neugierig, denn wer beginnt schon sein Buch mit der Aussage, was das Buch „Agiles Projektmanagement“ nicht leistet und gleichzeitig kann ich dieser Aussage vollkommen zustimmen, denn agiles Projektmanagement erlernt man erst in der Praxis. Glücklicherweise verdeutlicht der Autor in den nächsten Zeilen, wen er mit dem Buch adressiert und welchen Mehrwert er zu bieten verspricht, nämlich durch Tipps, Tricks, Wissen und Übungen all jenen Unterstützung anzubieten, die den Mut und den Wunsch haben, die Projekte und Prozesse zu verändern, für die sie verantwortlich sind. Auch denjenigen, die Interesse an der Philosophie hinter der agilen Arbeitsweise haben, verspricht er eine solide Grundlage.

Der schlichte türkise Pappeinband mit dem Titel „Agiles Projektmanagement“ sowie der klassischen Scrum-Darstellung, vermitteln sofort den Eindruck eines Arbeitsbuchs. Dieser Eindruck bestätigt sich, wenn man das Buch durchblättert und am Ende jedes Kapitels einen Abschnitt mit Übungen findet, die dazu anregen, das Gelesene zu reflektieren und zu vertiefen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass es zu diesem Buch ein begleitendes Übungsbuch[1] angeboten wird, das auf 236 Seiten vielfältige Übungen zu den unterschiedlichsten Feldern des agilen Projektmanagements anbietet. Die Übungen richten sich einerseits an den Leser des Hauptbuches und dienen als Vertiefung des Gelesenen und gleichzeitig werden Übungen für Projektteams angeboten, die ihnen helfen, ihre Arbeit zu reflektieren. Insofern ist das Übungsbuch eine sehr sinnvolle und wertvolle Ergänzung zu dem Hauptbuch, wird in dieser Rezension jedoch nicht weiter Gegenstand der Betrachtung sein.

Im ersten Kapitel erläutert der Autor die Grundsätze und den Nutzen des agilen Projektmanagements sowie den Unterschied zum klassischen Projektmanagement im Umgang mit den dem „magischen Dreieck“ Zeit, Kosten, Leistung.

Das Kapitel 2 „Die Geschichte der agilen Methoden“ stellt ebendiese dar, angefangen bei dem Ursprung des klassischen Projektmanagements für sehr große – häufig militärischen – Projekte mit vielen Ressourcen und vielen parallelen Aktivitäten, die möglichst schneller als der Gegner abgeschlossen werden sollen. Der Autor erläutert, warum dieser Ansatz im damaligen Kontext wertvoll war, jedoch in der heutigen Zeit schneller Veränderungen und vieler kleinerer Projekte mit kleinen Teams häufig nicht mehr der passende Ansatz ist. Die Ursprünge der agilen Methoden im Lean Management und dessen Kernwerten werden ebenso wie die Vorläufer der agilen Methoden bis hin zu den heute gängigen Methoden aufgezeigt. Selbstverständlich fehlen auch das agile Manifest und die zwölf agilen Prinzipien nicht.

Dieses zweite Kapitel erschien mir sehr wertvoll, denn es ordnet die Methoden ihrem jeweiligen Kontext zu. Das ist eine gute Basis, um die häufig dogmatisch geführte Diskussion, ob denn klassisches oder agiles Projektmanagement der richtige Ansatz sei, zu entschärfen. Es zeigt nämlich auf, dass jede Methode ihre Berechtigung hat, wenn sie zum jeweiligen Kontext des Projekts passt und die Entscheidung sinnvollerweise vom Kontext abhängig gemacht wird. Unter welchen Rahmenbedingungen welche Herangehensweise sinnvoll ist, erläutert der Autor in Kapitel 8: „Wann sind agile Methoden geeignet?“.

In den weiteren Kapiteln orientiert sich der Autor zunehmend an SCRUM. Und hierbei wird auch eine Schwäche des Buchs sichtbar. SCRUM als Methode wird in diesem Buch nie ausführlich eingeführt, ebenso wenig die weiteren Methoden (Kanban, SAFe, LESS, …), die angesprochen werden. Das ist verständlich, denn es gibt genügend Literatur zu den jeweiligen Methoden, und eine Wiederholung wäre kein Mehrwert. Gleichzeitig erschließt sich der volle Nutzen des Buches nach meinem Ermessen erst jenen, die zumindest SCRUM nicht nur aus der Theorie, sondern auch aus der Praxis bereits kennen.

In Kapitel 3 „Rollen“ werden neben den klassischen SCRUM-Rollen auch weitere Rollen und Gremien vorgestellt, die einerseits aus dem klassischen Projektmanagement bekannt sind, die allerdings auch im agilen Kontext Mehrwert stiften können, beispielsweise der Lenkungsausschuss, der Projektbeirat, Linienführungskräfte sowie die Rolle und Zusammenarbeit mit Lieferanten.

Im Kapitel 4 „Die Vorstudie“ bricht der Autor eine Lanze für die Durchführung von Vorstudien zur Vorabklärung des Projektvorhabens auch in agilen Projekten. Der Autor berichtet von seinen Erfahrungen, dass Vorstudien häufig in agilen Projekten vernachlässigt werden, gleichzeitig jedoch eine wichtige Funktion für die Ausrichtung des Projekts und des Teams haben. Es werden Fragestellungen und Vorgehen einer solchen Vorstudie aufgezeigt.

Das 5. Kapitel „Die Planung“ ist mit 44 Seiten das umfangreichste. Es widmet sich dem Umgang mit dem Thema Planung und dessen Herausforderungen in agilen Projekten. Die Planung wird anhand pragmatischer Projektbeispiele erläutert. Auch hier verbindet der Autor Elemente der klassischen Planung, bspw. das Product-Break-Down und einer Roadmap auf der langfristigen Planungsebene, mit agilen Planungselementen, wie bspw. den Release-Plan und dem Sprint-Plan. Die Elemente der agilen Planung werden eingehend dargestellt und anhand praktischer Beispielen und Übungen nachvollzogen.

Im Kapitel 6 „Die Durchführung“ stellt im Wesentlichen die Elemente des SCRUM-Vorgehens kurz vor, geht hier allerdings nicht in die Tiefe, was dem Anspruch eines Überblicks zum Agilen Projektmanagement gerecht wird. Allerdings nicht genügt, um SCRUM tatsächlich umsetzen zu können. Gleiches gilt für das Kanban-Vorgehen, das kurz dargestellt wird. Bemerkenswert ist der Abschnitt zum „Laufendes Risikomanagement“ da auch hier wieder die Brücke zwischen Riskmanagement in klassischen Projekten wird und dem Umgangs mit Risiko in agilen Projekten geschlagen wird.

Kapitel 7 „Abschluss“ beschreibt verschiedene Schritte und Vorgehensformen beim Abschluss agiler Projekte und Kapitel 8 „Wann sind agile Methoden geeignet?“ gibt schließlich Kriterien und Entscheidungshilfe bei der Auswahl des passenden Projektvorgehens – sei es agiles oder klassische Projektvorgehen.

Abgerundet wird das Buch durch Kapitel 9 „Vorlagen und Checklisten“, die eben dieses enthalten, sowie Kapitel 10 „Projektmanager erzählen, in dem 4 ProjektmanagerInnen kurz zu Wort kommen und Ihre Erfahrungen zu einzelnen Aspekten der Einführung und Nutzung des agiler Projektvorgehens schildern.

Fazit

Insgesamt gibt das Buch „Agiles Projektmanagement“ auf 254 Seiten einen guten Überblick über das Vorgehen in agilen Projekten. Den größten Nutzen werde sicher ProjektmanagerInnen haben, die bisher im klassischen Projektmanagement zuhause sind und ihre ersten Schritte in die Agilität wagen. Allerdings ist das Buch sicher auch für „Agilsten“ wertvoll, die nicht davor zurückschrecken, auch auf die Erfahrungen und Methoden des klassischen Projektmanagements zurückzugreifen. Erfrischend empfinde ich, dass der Autor nicht die häufig vertretenen Dogmen bedient, welches denn nun die richtige „Projektereligion“ sei, sondern ganzpragmatisch die Elemente beider Welten zum Nutzen des Projekts verbindet. Als sehr wertvoll und erhellend empfand ich die Ergänzungen durch das den begleitenden Übungsbuch

Autor der Rezension

Elmar Sänger

Als Dipl. Informatiker und Enthusiast der Digitalisierung, führte mich meine erste berufliche Station 1989 nach New York zur Deutschen Lufthansa AG, wo ich innovative Buchungssysteme entwickelte. Mein wachsendes Interesse für virtuelle Kollaboration, veranlasste mich 1991 nach Deutschland in das europäische Netzwerkforschungszentrum der IBM in Heidelberg zu wechseln. Neben den fachlichen Herausforderungen entdeckte ich hier meine Freude an projektorientierter Teamarbeit, verbunden mit dem brennenden Interesse, herauszufinden, welche Rahmenbedingungen es Teams ermöglichen, gemeinsam die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Ab 1996 gestaltete ich als Projektleiter den Aufbau der Online-Banking Plattform des Deutsche Bank Konzerns wesentlich mit. Gleichzeitig erweiterten vielen nationalen und internationalen Projekten meine Fähigkeiten, Projektteams bei der Entfaltung ihres vollen Potenzials zu fördern. 2002 gründete ich die Sänger & Partner Unternehmensberatung. Seit nunmehr fast 20 Jahren unterstützten wir UnternehmerInnen und Führungskräfte dabei, ihren Projektteams das Umfeld zu ermöglichen, das motivierte, kreative und erfolgreiche Projektarbeit erst ermöglicht. Heute liegt mein Schwerpunkt in der Beratung und Begleitung von UnternehmerInnen, welche die Chancen der agilen Zusammenarbeit und Selbstorganisation auf allen Ebenen des Unternehmens erkannt haben und im Rahmen einer agile Transformation konsequent umsetzen.

[1] Agiles Projektmanagement: Übungsbuch, ISBN-13: ‎ 978-3949294075

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